Wandern in Wilhelmshaven

Wandern im Norden, dann noch in Wilhelmshaven? Eher etwas skeptisch begab ich mich auf eine Wanderung in der Region. Aber am Ende war ich sehr begeistert. Mein Startpunkt war die Sporthalle Sande, einem niedlichen Örtchen vor den Toren Wilhelmshavens.

Der Verlauf meiner Wanderung vom 10. April 2021. Start war das hübsche Sande westlich von Wilhelmshaven. Es ging längs dem Ems-Jade-Kanal über den Banter See zur Kaiser-Wilhelm-Brücke. Von dort am Jadebusen entlang nach Cäciliengroden, um dann wieder Sande zu erreichen. (Kartenausschnitt von komoot.de)

Sehr modern zeigt sich das Örtchen am Marktplatz, dort wacht über das Geschehen die St. Magnus-Kirche.

Die St. Magnus-Kirche in Sande am Marktplatz. An ihr geht es westlich vorbei in Richtung Ems-Jade-Kanal. (Foto vom 10. April 2021)

Auf dem Weg namens Leyleckerhörn geht es weiter Richtung Ems-Jade-Kanal. Dieser Weg führt über einen landwirtschaftlichen Betrieb. Hier gewährt der Landwirt einen Blick in seine Kuhställe. Nach weiteren 100 Metern erreicht man den Ems-Jade-Kanal.

Der Ems-Jade-Kanal Richtung Wilhelmshaven am nordwestlichen Ortsrand von Sande gelegen. (Foto vom 10. April 2021)

Es geht nun längs dem Kanal auf rund sechseinhalb Richtung Wilhelmshaven weiter. Diese sind allerdings begleitet von abwechslungsreichen Ausblicken.

Auf weichem Boden geht es den Kanal entlang. Hier ein Blick zurück auf dem von mir bisher gewandertem Weg. (Foto vom 10. April 2021)
Der Ems-Jade-Kanal am nördlichen Ortsrand Sandes. (Foto vom 10. April 2021)
Hier wieder ein Blick zurück meines Weges. Es gibt viel zu sehen und auch ein bisschen etwas zum Schmunzeln, wie dieses Haltestellenschild. Auf einen Bus wartet man hier aber vergeblich. (Foto vom 10. April 2021)

Nach rund eineinhalb Stunden benötigt es nun aber doch einer optischen Abwechslung. An der Rüstringer Brücke geht es südwestlich zum Banter See. Dieser See verfügt über einen eigenen Rundweg, der sich auf dieser Wanderung am nördlichen Teil wunderbar einbinden lässt.

Der Banter See ist ein beliebter Badesee mitten in der Stadt. Für Gartenfans, der direkt am See gelegenen Kolonie eine wunderbare Abkühlung an heißen Sommertagen. (Foto vom 10. April 2021)
An dieser Stelle neigt sich der Weg entlang des Banter Sees dem Ende zu. Direkt hinter den Gebäuden im Hintergrund liegt schon der Jadebusen. (Foto vom 10. April 2021)

Am Ende des Banter Sees lohnt sich ein kleiner Abstecher in den Park des Atlantic-Hotels. Hier gibt es einen wunderbaren Blick über den Großen Hafen auf Wilhelmshaven.

In Hintergrund ist Wilhelmshaven mit seiner Kaiser-Wilhelm-Brücke zu sehen. (Foto vom 10. April 2021)

Ein Höhepunkt dieser Tour ist das erreichen der Kaiser-Wilhelm-Brücke. Dafür geht es wieder ein Stück des Ems-Jade-Kanals längs, an dessen Ende sich die Brücke in seiner ganzen Pracht zeigt.

Mit seinen 159 Metern verbindet die Kaiser-Wilhelm-Brücke die Innenstadt und den Südstrand. (Foto vom 10. April 2021)
Man kann sie quasi fast berühren. Ein mächtiges Stahl-Ungetüm, erbaut zwischen 1905 und 1907. (Foto vom 10. April 2021)
Der Ausblick von der Brückenmitte auf den Großen Hafen Wilhelmshavens. (Foto vom 10. April 2021)
Es lohnt sich für einen Moment auf der Brücke zu verweilen, aber Achtung Autos teilen sich den Weg mit den zu Fuß gehenden. (Foto vom 10. April 2021)

Nach der Kaiser-Wilhelm-Brücke ist man dann auch schon angekommen, am Südstrand am Jadebusen. Dieser Bereich lädt ein zum Bummeln und Gucken. An meinem Wandertag nutzte ich diese Chance nicht, es war einfach zu viel los, auch wenn alle Abstände eingehalten hatten. Somit es direkt weiter zum zweiten Teil der Wanderung, die jetzt direkt am Jadebusen längs geht Richtung Westen. Nach rund drei Kilometern erreicht man die Banter Fischerhütten. Welch´ tolle Lage dieser Hütten, freie Sicht auf die See.

Die Banter Fischerhütten. Tolle Lage und großartige Sicht auf die See. (Foto vom 10. April 2021)
Blick von den Fischerhütten. Toll, oder? (Foto vom 10. April 2021)

Der Banter Seedeich macht eine Linkskurve und es geht für zweieinhalb Kilometer südlich nach Cäciliengroden weiter. Das Schöne an diesem Abschnitt ist, dass einem keine Radfahrenden über die Füße fahren, für sie ist dieser Weg gesperrt. Ich sage es ungern, aber Wandernde bekommen manchmal mehr zu sehen, als Radfahrende. Am Örtchen Cäciliengroden geht es vom Deich runter und der Weg zurück nach Sande wird eingeschlagen. Cäciliengroden ist eine Siedlung, die in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts errichtet worden ist. Es wirkt leicht museal, da die Häuser in ihrer Form alle gleich aussehen.

Cäciliengroden zeigt sich optisch museal und baulich einheitlich. (Foto vom 10. April 2021)

Nach Verlassen des Ortes erreicht man den südlichen Teil Sandes. Hier geht es schnurstracks geradeaus zurück ins Zentrum bzw. zum Ausgangspunkt dieser Wanderung.

Wer diese Wanderung nachwandern möchte, kann das gerne tun. Nutzt einfach die Komoot-App und es kann losgehen, klickt direkt hier.

Diese Tour kann auch mit dem Fahrrad gefahren werden. Dafür würde ich aber den Startpunkt Altmarienhausen empfehlen.

Was Osterholz mit Ostern zu tun hat?

Bei einem Osterspaziergang kam die Frage auf: Woher hat Osterholz eigentlich seinen Namen? Hat das was mit Ostern zu tun?

Mit dieser Frage fuhr ich Ostersonntagabend nach Hause und schlug in meiner kleinen, aber feinen Bibliothek mal nach. Und auch die Fachliteratur tut sich irgendwie schwer diese Frage klar zu beantworten. Es tauchen zwei Möglichkeiten auf, wobei der erste Gedanke, der für mich naheliegendste zu sein scheint.

Gedanke 1

Osterholz liegt am Rande der Hammeniederung und der hier sanft ansteigenden Geest. Sein Name deutet auf den Wald, von dem heute noch das Klosterholz vorhanden ist. Dieser Wald erfüllte von hier aus die gesamte Geest bis zur Weser bei Blumenthal, und in seinem Osten lag dieses Osterholz.

(Quelle: Zwischen Niederweser und Niederelbe von Friedrich Kühlken aus dem Jahr 1965, 2. Auflage, Seite 172)

Gedanke 2

Es ist aber auch möglich, dass hier ein Heiligtum, ein heiliger Hain der Ostara oder Eostra war. Sie war die Göttin des Frühlings, der erwachenden Natur, der Morgenröte am Himmel. Nach ihr benannte Karl der Große den April als Ostarmonat, und im Ostarmonat feierten die Priester nun das christliche Auferstehungsfest. So verschmolz der im Volk verwurzelte Auferstehungskult der erwachenden Natur mit dem Glauben an einen auferstandenen Christus.

(Quelle: Zwischen Niederweser und Niederelbe von Friedrich Kühlken aus dem Jahr 1965, 2. Auflage, Seite 172)

Mein persönliches Fazit: Der Gedanke 1 klingt irgendwie plausibel, oder? Östlich dem Holz (Wald) gelegen liegt eben Osterholz. Gedanke 2 spielt zumindest Ostern in die Karten, aber einen „heiligen Hain der Ostara“ konnte man bis dato ja offensichtlich nicht finden bzw. nachweisen, also bleibt Gedanke 2 erst einmal Spekulation.

Bayrisch mutet es hier an: Rund um Bruchhausen-Vilsen

So langsam freunde ich mich wandernd mit der Mittelweser-Region an, insbesondere der Bereich rund um Bruchhausen-Vilsen. Ein guter Startpunkt kann das nahe Syke sein bzw. in diesem Fall ist das der Ortsteil Heiligenfelde.

Hier seht ihr den Verlauf meiner Wanderung, 25 Kilometer. Diese Strecke ist übrigens auch komplett mit dem Fahrrad befahrbar. Start und Ziel ist Heiligenfelde. Es geht dann über Wachendorf, Süstedt, Uenzen und Ochtmannien zurück an den Ausgangspunkt. (Kartenausschnitt aus meinem Profil bei komoot.)

Meine Tour startete ich in südöstlicher Richtung und nach dem Ortsausgang in Richtung Wachendorf ging es für mich die ersten 300 Meter längs einer recht gut befahrenen Straße „im Seitenstreifen“ entlang. Mit anderen Worten hier gibt es keinen Rad- oder Fußweg. Aber wenn man links dem Verkehr entgegengeht, stellt das kein Problem dar und wird gut gesehen.

Nach Verlassen des Syker Ortsteils Heiligenfelde in südöstlicher Richtung, zeigt sich das Dorf von seiner landwirtschaftlich geprägten Seite. (Foto vom 3.4.2021)

Rechts abgebogen zeigt sich vor einem die hügelige Landschaft der Wildeshauser Geest, die sich hier mit ihren östlichen Ausläufern befindet. Einen kleinen Abstecher lohnt übrigens zur Sandkuhle im „Heussen“. Danach geht es direkt in den Ort Wachendorf. Hier einfach im Kreisel die erste Ausfahrt nehmen und der Straße bis Süstedt folgen. Auch wenn man hier einer gut befahrenen Straße folgt, ist es landschaftlich sehr reizvoll.

Nach Erreichen des Ortseinganges gleich die erste Straße links abbiegen, um dann wieder in den Mühlenweg links abzubiegen. Hier steuert man direkt auf die Noltesche Mühle zu, einem wirklich romanischen Plätzchen.

Wirklich niedlich hier an der Nolteschen Mühle in Süstedt. Direkt an der rechts gelegenen Fachwerkscheune lässt es sich eine Pause machen. (Foto vom 3.4.2021)

Es geht weiter durch das niedliche Süstedt, um dann nach rund einem Kilometer rechts in die Straße „Im Stroh“ abzubiegen. In der kleinen Siedlung „Im Stroh“ befindet sich übrigens ein Kostümverleih. Vielleicht interessant für den nächsten Karneval? 😉

Plötzlich, aus dem Nichts, erreicht man ein Kostümverleih. 🙂 (Foto vom 3.4.2021)

Nach einem weiteren Kilometer befindet man sich auch schon in Uenzen mit seinen teilweise beeindruckenden Bauernhöfen.

Dieser Hof in Uenzen beeindruckte mich durch seine Größe, aber auch seine Ausstrahlung. (Foto vom 3.4.2021)

Mit einer Besonderheit wartet Uenzen übrigens noch auf. Diese Besonderheit dürfte sicher Bahn-Verrückte interessieren. Mitbenutzung der Ortsdurchfahrt durch eine Eisenbahn. Die letzte ihrer Art in Niedersachsen.

Im Zentrum von Uenzen befindet sich ein stählener Pfad, der mitten auf der Dorfstraße verläuft und heute noch genutzt wird, einzigartig in Niedersachsen. (Foto vom 3.4.2021)

Nach Uenzen ist gute Kondition gefragt, es geht stetig bergauf, zumindest auf den folgenden knapp eineinhalb Kilometern. Am Ende des Aufstiegs bietet eine Schutzhütte die Möglichkeit für eine Rast. Die Bundesstraße 6 ist übrigens schon in Hörweite.

Die B6 wird überquert und es werden die ersten Ausläufer des Örtchens Ochtmannien erreicht. Vorbei geht es an großen und zumeist sehr gepflegten Bauernhöfen, wirklich toll anzusehen. Ungewöhnlich wird es dann nach 20 Minuten. Mitten, und schon von weitem zu sehen ist ein prächtiges weißes Haus im Stil des Bremer Neoklassizismus zu sehen. Ein toller Anblick.

Ochtmannien ist nahezu komplett durch landwirtschaftliche Gebäude geprägt, bis auf wenige Ausnahmen, wie dieses Foto zeigt. Ein Haus, das seine Blick auf sich zieht, gebaut im so genannten Bremer Neoklassizismus. (Foto vom 3.4.2021)

Das Haus wird bei der Wanderung aber rechts liegengelassen und es geht auf der Ochtmannier Dorfstraße südwärts Richtung Schaapsen. Nach rund 500 Metern geht es rechts abbiegend in den Schaapser Weg hinein, der direkt in den Ochtmannier Wald führt. Der Wals wird in nördlicher Richtung durchquert.

Interessante Perspektiven lassen sich im Ochtmannier Wald entdecken. (Foto vom 3.4.2021)

Die Nienburger Straße Richtung Norden überquerend, kündigt die letzten sechs Kilometer bis zum Ausgangspunkt durch hügeliges Land an. Es geht rauf und runter und erinnert einen optisch an Bayern.

Idyllisch wird es dann nochmal auf den letzten Kilometern bis Heiligenfelde. (Foto vom 3.4.2021)

Am Ende der hügeligen Landschaft flacht es deutlich ab und die ersten südwestlichen Ausläufer Heiligenfeldes werden erreicht. Da ich meinen Wagen an der Grundschule in Heiligenfelde parkte, durchlief ich noch das historische Zentrums des Ortes.

Beeindruckend steht sie im Ortszentrum, die Michaels-Kirche von Heiligenfelde. (Foto vom 3.4.2021)

Wer diese Tour gerne nachwandern oder mit dem Rad nachfahren möchte, kann das am besten mit Hilfe der Komoot-App. Klickt einfach auf hier. Viel Freude dabei.

Niedliches Hansestädtchen Stade

Stade, im Elb-Weser-Dreieck gelegen, ist bekannt für seine hübsche Altstadt mit seinen urigen Gässchen und Fachwerkhäusern. Bei Wandernden, und das zurecht, erzeugt man Schulter zucken, wenn es um die Frage geht, ob man dort auch wandern könnte. Sicher ist die Stadt und die Region nicht gerade ein Eldorado für Wandernde, aber wenn man sich auf die Altstadt und das südliche Umland konzentriert, ist es sehr wohl geeignet.

Ein Ausschnitt aus der Komoot-App, die ich für meine Wander-Touren nutze. Diese Tour umfasst insgesamt etwas über 21 Kilometer. Start war für mich die Altstadt und führte mich dann südlich weiter und erreichte mit dem Schutzgebiet Steinbeck seinen Höhepunkt mit einem See und dem Gut Hagener Mühle.

Mein Ausgangspunkt war das „Stadeum“, dort gibt es ausreichend kostenlose Parkmöglichkeiten (Stand 2.4.2021). Ich startete mit der Altstadt und stromerte quasi planlos dort hindurch. Zückt zwischendurch eure Handys, es gibt viele schöne Ausblicke zu entdecken. Oder wer einen Ort für eine Foto-Tour sucht, ist hier bestens aufgehoben.

Der Hansehafen inmitten der Altstadt, ein wunderbarer Ort für Hobby-Fotografen. (Foto vom 1.4.2021)

Die Altstadt südwärts verlassend trifft man auf die Museumsinsel. Ein weiterer Höhepunkt auf dieser Wanderung. Ein Blick ist das Leben der Menschen in Stade und der Umgebung. Am anderen Ende zeigt sich dann auch das für die Region und gerade dem Alten Land markante Gesicht typischer Obstbauern-Höfen.

Die Zuwegung alleine schon ist ein Hingucker. (Foto vom 1.4.2021)

Der Weg nimmt einen leicht südöstlichen Kurs und man steuert auf einen großen Friedhof zu, den man aber links liegen lassen kann, um lieber dem rechts liegenden Horstsee dreiviertel zu umlaufen.

An dieser Stelle des Horstsees lässt es sich einen Moment gut ausruhen, bevor man langsam die bebauten Flächen der Stadt verlässt. (Foto vom 1.4.2021)

Nach dem See durchquert man eine Weile Wohngebiete, die einen sehr gepflegten Eindruck machen, bevor man dann das Örtchen Barg erreicht. Hier verschwimmen gefühlt private und öffentliche Wege, aber einfach weiterwandern. Sobald man Barg durchquert hat befindet man sich auf einem Stück des Jakobsweges, der östlich von Groß Thun, einem Ortsteil Stades, verläuft.

Hinter dem Ortsteil Barg wird es deutlich ruhiger und erreicht das ländliche Gebiet Stades. (Foto vom 1.4.2021)
Unverkennbar befindet man sich auf dem Jakobsweg, hier kurz vor dem Örtchen Hagen. (Foto vom 1.4.2021)

An dem großen Stein, der den Jakobsweg weist, geht es links rum in Richtung dem Örtchen Hagen. Den Ort einmal quer durchlaufen geht es in das kleine, aber feine Schutzgebiet „Steinbeck“. Am Ende des Schutzgebietes erreicht man einen recht mystisch wirkenden See, den Mühlenteich mit einer kleinen Hütte am Ufer.

Mystisch kommt der Mühlenteich daher. (Foto vom 1.4.2021)
An dieser Seehütte geht es geradeaus weiter Richtung des Gutes Hagener Mühle. (Foto vom 1.4.2021)

Am Ende des Schutzgebietes erreicht man das Gut Hagener Mühle, dass sich in Privatbesitz befindet, also nicht einfach auf das Grundstück „stratzen“, auch wenn es dazu einlädt. 😉

Das Gut Hagener Mühle wirkt leicht verträumt. An dieser Stelle ist die südlichste Spitze der Wanderung erreicht, somit auch ungefähr die Hälfte der 21 Kilometer. (Foto vom 1.4.2021)

Es geht nun fortan nördlich zurück gen Stade. Den Fredenbecker Weg folgend bietet es sich an nach rund zwei Kilometern an, links in den Heinkampweg abzubiegen. Es geht leicht bergauf und erreicht nach weiteren zwei Kilometern die Barger Heide. Ich bin jetzt nicht so der Heidefreund, aber dieses kleine Stück ist auszuhalten.

Westlich der Heide erreicht man das Zentrum von Groß Thun. Es geht nördlich weiter und es öffnet sich nach dem Ortsausgang das Schwingetal. Die Schwinge ist ein Fluss, der Stade von Nordost kommend, südwestlich durchquert. Das Schwingetal begegnet jetzt einem noch zwei weiter Male.

Hier ein Zufluss zur Schwinge, die von diesem Punkt aus keine 200 Meter entfernt fließt. (Foto vom 1.4.2021)

Nach dem Schwingetal wird es deutlich städtischer und es geht durch zahlreiche Wohngebiete, bis dann nach der Goeben-Siedlung das Schwingetal einem das zweite Mal begegnet und man es durchwandert.

Kurz nach der Goeben-Siedlung taucht die Schwinge auf und zeigt sich in voller Breite. (Foto vom 1.4.2021)

Es geht danach bergaufwärts zum Schwarzen Berg. Den links liegengelassen erreicht man den Bahndamm. Einmal den Tunnel unterquert geht es rechts längs dem Bahndamm, um dann gleich danach wieder links abzubiegen ins Schwingetal mit schönes Ausblick auf Stades Altstadt. Nach erreichen der Bremervörder Straße geht es fast direkt zum Stadeum zurück. Ein kleiner Abstecher lohnt sich aber noch zur Mühle am Schiffertor. Sie liegt zwar recht „gelangweilt“ in einem hinteren Bereich der Straße, aber sehenswert ist sie allemal.

Die Windmühle am Schiffertor bildet den Schlusspunkt einer angenehmen Wanderung durch Stades Altstadt und sein südliches Umland. (Foto vom 1.4.2021)

Wer meine Wanderung nachwandern möchte, kann das gerne tun. Nutzt beispielsweise „komoot“ dafür. Das ist jetzt keine Werbung, aber halt meine Wander-App. 😉 Folgt einfach diesem Link.

Viel Freude dabei wünscht euch Marcus

Ein Mythos: Verlauf der Bahnstrecke Bremen/Bremerhaven ist die Grenze zwischen Osterholz und Scharmbeck – nicht ganz

Der Bahnhof Osterholz-Scharmbeck und Busbahnhof von der Osterholzer Seite aus gesehen. (Foto vom 2.4.2021)

Alles andere als langweilig ist die Vereinigung der ehemaligen Flecken Osterholz und Scharmbeck im Jahr 1927. Die Scharmbecker wollten, die Osterholzer nicht. Dieser Bereich ist in der Geschichte bzw. in der Beziehung beider Orte sehr dynamisch. Keine Örtlichkeit in der Stadt hat sein Gesicht so stark verändert wie der Bereich rund um den Bahnhof.

Wo einst Schiffe (Frerichswerft), Waffen (Drettmann-Werke), LKWs (Borgward und Büssing), Müllfahrzeuge (FAUN) gebaut worden sind, wird heute auch noch gearbeitet, aber auch gewohnt und veranstaltet. Zu sehen ist die Stadthalle Osterholz-Scharmbecks, sowie das davorliegende „Messegelände“. (Foto vom 2.4.2021)

Und war es doch der Bahnhof, der erstmalig beide Orte in einem Zusammenhang nannte. Die Bahnstrecke sollte zwar die Flecken erst einmal trennen, aber am Ende doch einen. Seit 1862 gibt es die Verbindung zwischen Bremen und dem heutigen Bremerhaven, dazwischen entstand der Halt Osterholz-Scharmbeck. Einige Jahre später wurde dann auch die Poststation Osterholz-Scharmbeck ins Leben gerufen, die gleich neben dem Bahnhof entstand, um genauer zu sein 1869.

Im Gebäude links befand sich ab 1869 die „vereinigte“ Poststation Osterholz-Scharmbecks und rechts ist der Bahnhof der Kreisstadt zu sehen. (Foto vom 2.4.2021)

Die Jahre vergingen bis es dann 1927 zu der Vereinigung Osterholz und Scharmbecks kam. Zwischenzeitlich siedelten sich zwei große Unternehmen längs der Bahnstrecke an, eine Schiffswerft und eine Stärkefabrik. Beide brachten hunderte Menschen in Lohn und Brot.

Landläufig heißt es heute, dass die Bahnstrecke zwischen Bremen und Bremerhaven die ehemalige Grenze zwischen Osterholz und Scharmbeck sei. Aber ist dem wirklich so? Der Bahnhof ist auf dem Fleckengebiet Osterholz gebaut worden. So verläuft auch der meiste Teil der Bahnstrecke auf Osterholzer Gebiet.

Ein Mythos, dass die Flecken-Grenze zwischen Osterholz und Scharmbeck genau hier verlief. Die Bahnstrecke verläuft im heutigen Stadtbereich fast komplett auf Osterholzer Gebiet. (Foto vom 2.4.2021)

Der Bahnhof entstand auf Osterholzer Fleckengebiet, wie der Kartenausschnitt aus dem Jahr 1927, dem Vereinigungsjahr, zeigt.

Diese Karte zeigt den Grenzverlauf 1927 zwischen Osterholz und Scharmbeck. Quelle: Niedersächsisches Landesarchiv, Karten Osterholz, acc. 2017, 104, Nr. 182, Aufn. 002

So oder ähnlich wurden damals sicher auch Diskussionen rund um die Vereinigung beider Flecken geführt worden sein. Und die Auswirkungen sind bis heute noch zu spüren, knapp 100 Jahre danach. Beispiel ist die Diskussion, dass man Osterholz bei der Besiedelung von Einzelhandel fast außen vor lässt. Vielleicht so etwas wie Karma, das heute zurückschlägt, weil das damalige Osterholz ziemlich arrogant auf das Scharmbeck seiner Zeit geschaut hat und der Vereinigung bis zum Schluss nicht zustimmte.

Anmerkung: Wer sich zu diesem Thema mehr austauschen möchte oder einen anderen Beweis zur Hand hat, der das Gegenteil bezeugt, meldet sich einfach bei mir. 🙂

Marcus goes Blog!

Noch ein Blogger denkt sich vielleicht die Eine oder der Andere. Stimmt würde ich sagen, aber ich unterscheide mich von vielen Bloggern darin, dass ich hiermit kein Geld verdiene und aktuell auch keines damit verdienen möchte.

Ich mache das, weil ich gerne teile. Insbesondere, wenn mir etwas gefällt und ich glaube, dass es anderen auch gefallen könnte. So ist es auch mit dem Norden Deutschlands. Ich liebe die See, das Flachland, die flachen Berge, das Wandern und die Fotografie. Und diese Eindrücke hier zusammengefasst zu zeigen, könnte einen besuchbaren Blog ergeben.

Dieser Blog soll eine Ergänzung zu meinen Aktivitäten bei Facebook und Instagram sein. Bedeutet, hier kannst Du frei von einer Mitgliedschaft meinen Aktivitäten folgen, um zum Beispiel einen Impuls für einen Ausflug in den Norden zu finden. Du kannst Dich hier aber auch einfach nur lesend verlieren oder meine Fotos in der Galerie anschauen.

Folge mir auf meinen Wegen durch eine wunderbare und abwechslungsreiche Landschaft. Lerne mich dabei ein wenig kennen und vielleicht ist der eine oder anderen Impuls für Dich dabei.

Viel Freude wünscht euch Marcus

PS: Seht mir nach, wenn es anfänglich an der einen oder anderen Stelle ruckelt, ich bin halt noch Blog-Anfänger. Soll aber mit der Zeit wohl werden.